Husky Info‘s
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Brand 45 | 3531 Waldhausen | Tel: +43(0) 664 / 116 41 62
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Informationen zur Huskyzucht / Zuchtauswahl / Championzucht
Championzucht, ein Segen oder ein Fluch?
Wie
würden
Sie
den
Einfluss
eines
Champions
auf
seine
Nachzucht
einschätzen?
Eines
ist
sicher,
Rüden,
die
erfolgreich
an
vielen
Ausstellungen
teilnehmen
und
vielleicht
sogar
den
einen
oder
anderen
Titel
einheimsen
konnten,
decken
in
der
Regel
mehr
qualitätsvolle
Hündinnen,
als
weniger
hoch
dekorierte
Artgenossen.
Das
mag
in
erster
Konsequenz
zu
einigen
erfolgreichen
Nachkommen
und
entsprechender
Reputation
führen.
Trotzdem
sind
solche
Verpaarungen
kein
Beweis
dafür,
dass
Champions
ihre
Qualitäten
besser
über
fünf
bis
zehn
Generationen
vererben
als
Rüden,
die
nur
zwei-
oder
dreimal
im
Deckeinsatz
waren.
Viel
größer
ist
jedoch
die
Gefahr,
dass
sich
durch
eine
gezielte
Championzucht
bestimmte
Erbdefekte
stark
verbreiten
und
es
sogar
bei
beliebten
und
zahlenmäßig
großen
Rassen
zu
einer
Inzuchtdepression
mit
all
ihren
negativen
Folgen
kommt.
Wenn
ausreichend
Informationen
zur
Verfügung
stehen,
kann
man
die
genetische
Bedeutung
eines
Hundes
theoretisch
prozentual
berechnen.
Diesen
Prozentsatz
berechnet
man,
indem
man
die
Weitergabe
seiner
Gene
Von
Generation
zu
Generation
überprüft.
Jedes
Individuum
erbt
einen
Chromosomensatz
von
seinen
Eltern,
die
somit
zu
jeweils
50
Prozent
beteiligt
sind.
Da
die
Elterntiere
jeder
Generation
50
Prozent
beitragen,
erscheint
es
nur
logisch,
dass
25
Prozent
von
den
Großeltern
und
12,5
Prozent
von
den
Urgroßeltern
stammen.
Auch
wenn
das
so
ist,
wissen
Genetiker,
dass
es
sich
hierbei
in
der
Praxis
eher
um
Vermutungen
als
um
sichere
Aussagen
handelt.
Vererbung
ist
eben
nicht
einfach
wie
das
Vermischen
mehrerer
Farbtöne
in
einem
Eimer.
Blau
und
Gelb
muss
noch
lange
nicht
unbedingt
Grün
ergeben.
Eine
Championverpaarung
garantiert
keinesfalls
zu
100
Prozent
Champion-
Nachwuchs. Solch ein Treffer ist denkbar, aber nicht berechenbar.
Es gibt keine Garantie:
Nochmals
zur
Verdeutlichung.
Wenn
ein
Rüde
einem
Welpen
einen
Chromosomensatz
weiter
gibt,
dann
enthält
dieser
womöglich
Erbinformationen
beider
Großeltern
väterlicherseits.
Das
muss
aber
nicht
so
sein.
Es
gibt
keine
Garantie
dafür,
dass
sich
Veranlagungen
über
viele
Generationen
hinweg
zu
einem
exakt
berechenbaren
Maß
vererben.
Es
ist
theoretisch
sogar
möglich.
dass
sich
nur
die
Veranlagungen
einer
der
beiden
Großeltern
vererben
-
auch
wenn
das
in
der
Tat
sehr
selten
ist.
Geht
man
zehn
Generationen
weit
zurück,
würde
der
Anteil
eines
jeden
der
1024
Vorfahren
theoretisch
etwas
unter
0,1
Prozent
liegen.
Die
Ahnentafel
eines
reinrassigen
Hundes
mit
Papieren
erwähnt
durchschnittlich
vielleicht
200
Namen.
Einige
dieser
Namen
tauchen
immer
wieder
auf
-
in
manchen
Ahnentafeln
sogar
bis
zu
50
Mal.
Hierbei
handelt
es
sich
um
wichtige
Vererber,
die
einen
Großteil
der
vererbten
Veranlagungen
mit
in
die
Zucht
eingebracht
haben.
Das
kann
förderlich
sein,
muss
es
aber
nicht.
Wenn
Sie
sich
eine
Ahnentafel
vornehmen,
können
Sie
den
Prozentsatz
dieser
wiederholten
Einkreuzungen
ganz
einfach
berechnen,
indem
Sie
die
Häufigkeit
des
Auftretens
eines
bestimmten
Vorfahren
mit
der
entsprechenden
Prozentzahl
seines
Anteils
in
den
einzelnen
Generationen
multiplizieren
und
dann
die
einzelnen
errechneten Prozentsätze miteinander addieren.
Heterzygotie schafft Vitalität:
Hunde
haben
somit
zwei
komplette
Sätze
des
genetischen
Bauplanes.
Es
ist
von
Vorteil,
wenn
die
Sätze
möglichst
stark
voneinander
abweichen,
also
bei
jedem
doppelten
Gen
möglichst
eines
von
jedem
Elternteil
für
eine
bestimmte
Funktion
vorgesehen
ist.
Man
spricht
hierbei
von
genetischer
Variabilität,
die
auch
als
Heterozygotie
bezeichnet
wird.
Heterozygotie
ist
eine
wichtige
Voraussetzung
für
Vitalität.
Bei
der
Inzucht
verhält
sich
das
anders,
Hierbei
liegen
an
vielen
Genorten
exakt
die
gleichen
Gene,
was
mit
dem
Fachbegriff
Homozygotie
bezeichnet
wird.
Das
kann
mitunter
eine
Beeinträchtigung
bestimmter
Funktionen
zur
Folge
haben.
Unter
Umständen
wird
die
Nachzucht
hierdurch
krankheitsanfälliger,
unfruchtbarer
oder
weniger
leistungsfähig.
Im
Prinzip
kann
jede
Lebensfunktion
geschädigt
werden.
Theoretisch
ist
sogar
ein
Aussterben
der
Rasse
nie
auszuschließen.
Experten
nennen
dieses
Phänomen
Inzuchtdepression.
Also
ist
bei
enger
Linienzucht
immer
ein
großes
Wissen
des
Züchter
Vonnöten.
Zucht
bedeutet
immer
Wissen,
aus
Angst
jedes
Mal
einen
anderen
Deckrüden
verwenden
und
nie
homozygote
Welpen
zu
züchten
ist
nicht
Zucht,
sondern
die
bessere
Art
der
Vermehrung!
Die Gefahren der Inzucht:
Inzucht
birgt
auch
ein
Risiko.
Sie
kann
den
Schutz
vor
kranken
Allelen
einschränken,
die
bei
Heterozygotie
meistens
durch
ein
gesundes
Allel
abgedeckt
werden.
Somit
ist
bei
heterozygoten
Hunden
das
gesunde
Allel
dominant
und
das
kranke
verhält
sich
rezessiv.
Im
Falle
der
Homozygotie
treffen
häufig
zwei
kranke
Allele
aufeinander
und
verursachen
eine
Erbkrankheit,
weil
es
kein
gesundes
Allel
gibt,
das
diesen
Effekt
überlagern
könnte.
In
der
freien
Wildbahn
wird
Inzucht
naturgeben
vermieden.
Viele
miteinander
verwandte
Tiere
wenden
sich
vor
der
Geschlechtsreife
voneinander
ab.
Das
dient
Vermeidung
von
Erbkrankheiten
und
somit
der
Arterhaltung.
Gäbe
es
diesen
Mechanismus
nicht,
wären
sicherlich
bereits
viele
Arten
ausgestorben.
So
groß
die
Gefahren
der
Inzucht
aber
auch
sein
mögen.
Ohne
sie
gäbe
es
keine
Rassehunde.
Inzucht
gehört
aber
immer
nur
in
die
Hände
von
erfahrenen
Züchtern.
Inzucht
muss
übrigens
nicht
immer
die
direkte
Verpaarung
zweier
miteinander
verwandter
Individuen
sein.
Auch
der
Einsatz
eines
bestimmten
Zuchtrüden
über
mehrere
Generationen
kann
zu
Inzuchtwirkung
führen,
die
Alleleverluste
mit
sich
führen.
Logisch,
schließlich
besteht
die
Nachzucht
eines
häufig
eingesetzten
Champions
nicht
selten
aus
Halbgeschwistern
oder
sogar
aus
Geschwistern.
Der
Inzuchtkoeffzient
erhöht
sich,
wenn
Hunde
der
ersten
oder
späteren
Nachzuchtgenerationen
miteinander
verpaart
werden.
Die
Folge
hiervon?
Inzuchtdepression
und
eine
flächendeckende
Verteilung
der
Gendefekte
des
Rüden
-
auch
wenn
er
ein
Champion
ist.
Also
denken
Sie
daran,
enge
Linienzucht
ist
hervorragend
für
die
Zucht,
aber
seien
sie
sich
ihrer
hohen
Verantwortung bewusst.
Die Defektgene:
Genetiker
gehen
davon
aus,
dass
jeder
Hund
fünf
bis
zehn
Erbkrankheitsallele
besitzt.
Bei
Hunden
sind
circa
400
defekte
Gene
bekannt.
Bei
Menschen
übrigens
mehrere
tausend.
Tragen
nun
zwei
Hunde
dasselbe
Defektgen,
tritt
bei
der
Nachzucht
eine
Erbkrankheit
auf.
Innerhalb
der
Rassehundezucht
kann
sich
der
Prozentsatz
von
Defektgenen
auf
zehn
bis
50
Prozent
belaufen.
Also
besteht
eine
hohe
bis
sehr
hohe
Wahrscheinlichkeit,
dass
sich
beim
exzessiven
Einsatz
eines
bestimmten
Championrüdens,
der
gerade
in
Mode
ist,
die
Möglichkeiten
von
Erbdefekten
häufen.
Umso
seltener
eine
bestimmte
Hunderasse
ist,
desto
größer
sind
die
züchterischen
Probleme.
Der
Inzuchtkoeffizient
steigt
von
Generation
zu
Generation,
obwohl
der
Züchter
gar
keine
bewusste
Inzucht
betreibt.
Dasselbe
Problem
kann
bei
populäreren
Rassen
auftreten,
wenn
bei
diesen
die
so
genannte
Championzucht
betrieben
wird.
Obwohl
es
eigentlich
genügend
Hunde
gibt,
wollen
alle
den
Top-Rüden
für
ihre
Hündinnen
haben.
Das
Ergebnis:
Ein
wachsender
Inzuchtkoeffizient,
obwohl
es
eigentlich
genügend
"Frischblut"
gäbe.
Darum
bedenken
Sie,
es
muss
nicht
immer
ein
Champion
sein!
Wichtig
sind
die
Qualitäten
des
Hunde's.
Und
wenn
Sie
einen
guten
Rüden
besitzen,
denken
Sie
daran.
Er
muss
nicht
jede
Hündin
decken,
nur
weil
es
dementsprechende
Anfragen
gibt!
Wir
haben
teilweise
für
unsere
Rüden
sehr
hohe
Deckanfragen.
Meist
mindestens
5-10
Deckanfragen
im
Monat.
Trotzdem
decken
unsere
Rüden
nur
ausgesuchte
Hündinnen,
die
wertvoll
für
die
Zucht
und
den
Erhalt
der
Rasse
Siberian
Husky
sind.
Gerade
als
Deckrüdenbesitzer
haben
Sie
eine
sehr hohe Verantwortung!
Die Rückzüchtung:
Nicht
minder
gefährlich
ist
das
Ganze
bei
seltenen
Rassen.
Kann
die
Welpenzahl
zum
Beispiel
aufgrund
mangelnder
Absatzmöglichkeiten
der
Welpen
nicht
erhöht
werden,
bleibt
auf
Dauer
nur
eine
Lösung,
die
Einkreuzung
einer
nah
verwandten
Rasse.
Manchmal
ist
das
rückzüchten
die
beste
Basis,
um
irgendwann
einen
großen
Schritt
nach
vorne
zu
machen.
Keine
Panik!
Oft
ist
der
Unterschied
zwischen
den
rückgezüchteten
Tieren
und
den
reinrassigen
schon
nach
vier
Generationen
nicht
mehr
zu
sehen.
Bei
Bedarf
kann
derselbe
Vorgang
nochmals
wiederholt werden.
Die Selektion:
Hundezucht
würde
ohne
Selektion
keinen
Sinn
machen.
Allerdings
wäre
es
schön,
wenn
hierbei
nicht
immer
nur
optische
Aspekte,
sondern
viel
häufiger
auch
die
Gesundheit
im
Mittelpunkt
stehen
würde.
Bei
der
Leistungszucht
ist
das
meistens
der
Fall,
schließlich
will
man
Hunde
züchten,
die
in
einem
bestimmten
Einsatzgebiet
überzeugen
und
da
kann
man
keine
Krankheiten
gebrauchen.
Trotzdem
sollte
selektives
Vorgehen
auch
hier
nicht
übertrieben
werden.
Durch
züchterische
Selektion
reduziert
sich
die
Anzahl
der
Allele,
allerdings
werden
hierbei
auch
wichtige
Allele
bewahrt.
Zuchtwertschätzungen
sind
übrigens
nicht
anderes
als
eine
durchaus
sinnvolle
Form
selektiver
Zucht
und
können
die
Qualität
einer
Rasse
erheblich
verbessern.
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