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Missverständnisse zwischen Mensch und Hund

Durch die Domestikation schließt sich der Hund eher dem Menschen als seinen Artgenossen an. Er lebt aber in seiner menschlichen Familie ähnlich wie in einem Rudel von Artgenossen im eigentlichen Sinn, er kann jedoch gut zwischen Mensch und Hund unterscheiden, der Mensch ist für ihn eine Art >>Überhund<<. Der Hund erwartet dadurch vom Menschen in gewisser Weise hundeähnliches Verhalten. Umgekehrt sieht der Mensch jedoch im Hund häufig eine >>Art Mensch<< und misst ihn oft mit seinen Maßstäben. Durch dieses Grundmissverständnis kommen die häufigsten anderen Missverständnisse zwischen Mensch und Hund im täglichen Zusammenleben zustande. Viele Hundehalter denken, sie unterdrücken ihren Hund, wenn sie ihn ausbilden und mit ihm arbeiten. Doch das Gegenteil ist der Fall. In freier Wildbahn sind Wölfe oder Wildhunde ständig gefordert. Sie müssen Beutetiere erlegen und dafür Jagdstrategien entwickeln. Es wird um die einzelnen Rangpositionen gekämpft und das Territorium muss gegen Eindringlinge verteidigt werden. Dies alles haben wir dem Hund abgenommen. Damit er nicht geistig verkümmert, müssen wir ihm eine entsprechende Beschäftigung geben. Der Hund wird im Bereich seines Gefühlslebens vom Menschen zu oft mit menschlichen Maßstäben gemessen. So fehlt Hunden zum Beispiel das wirkliche Verstehen von menschlichen Gefühlen. Ist man aber gut aufgelegt und entspannt, überträgt sich Ihre positive Ausstrahlung auf den Hund. Ist man traurig oder gereizt, bedrückt dies auch den Hund. Er ist durch das veränderte Verhalten seines Menschen verunsichert. Der Hund weiß aber nicht, was im Menschen wirklich vorgeht. Ein Hund hat auch kein schlechtes Gewissen im menschlichen Sinne. Für ihn gibt es keinen Unterschied zwischen "Gut" und "Böse". Was beim Hund oft wie ein schlechtes Gewissen aussieht, ist nicht Angst vor einer Bestrafung, sondern vielmehr angeborene Unterwürfigkeits- und Beschwichtigungsgestik. Damit möchte er erreichen das er im Rudel bleiben darf, obwohl er gegen bestehende Regeln verstoßen hat. Es gibt Hundehalter, die glauben, ihr Hund sei in einem Zwinger gut aufgehoben. Es reiche aus, wenn er ab und zu aus dem Zwinger auf den Übungsplatz gebracht wird, oder vor den Schlitten gespannt wird , dort "benützt" und " nach Gebrauch wieder weggeräumt" wird. So isoliert gehalten und womöglich noch unfachmännisch " mannscharf" gemacht, gehen von solchen Hunden meist große Gefahren aus. Beim Siberian Husky stehen solche Halter dann oft vor dem Problem das der Husky sofort weg ist sobald Zwinger oder Leine ihn nicht beim Besitzer halten. Wundert Sie dass wirklich? Würden Sie bei jemandem bleiben wollen der Sie wegsperrt, ignoriert und Ihnen nur für seine Sportbedürfnisse oder Ausstellungsbedürfnisse kurze Zuwendungen gibt? Ich bin ehrlich, ich wäre auch weg, so schnell mich meine Beine tragen! Ein wichtiger Aspekt ist auch die Körperhaltung des Menschen. Wenn Sie ruhig und aufrecht gehen, wirkt die souverän auf Ihren Siberian Husky. Sie vermitteln ihm Ruhe und Sicherheit, er wird Ihnen voll und ganz vertrauen. Nehmen wir ein Beispiel. Sie möchten dass Ihr Husky zu Ihnen kommt. Sie rufen Ihn mit dem Kommando "Hier" , beugen sich dabei jedoch, oft unbewusst, mit ihrem Körper nach vorne und signalisieren ihm eigentlich:" Bleib lieber weg!" Sie fordern mit Ihrer Körperhaltung Distanz und mit Ihrer Stimme ein Herbeikommen. Ihr Husky wird unsicher und eventuell nicht herkommen. Tut er es doch, wird er vielleicht sogar noch bestraft. Wer hat nun falsch kommuniziert? Hund oder Mensch? Richtig wäre es den Husky mit dem passenden Kommando und aufrechter Körperhaltung, vielleicht sogar mit leichter Tendez zum Rückwärtsgehen, zum Herkommen aufzufordern. So signalisieren Sie ihm: " Ich bin freundlich, komm zu mir!" Hört er ein Mal nicht sofort, erhöhen Sie durch zeitgleiches Rückwärtsgehen die Distanz zu ihm. Sie werden sich wundern, wie schnell er dann reagiert. Auch die Augen spielen in der Kommunikation eine große Rolle. Ihr Blick kann freundlich und auffordern sein, oder ernst und bestimmend. Ihr Husky wird sehr schnell lernen, dies zu unterscheiden und z.B. Unsicherheit im Blick gnadenlos ausnützen, egal welche Kommandos Sie dabei geben. Die Lautsprache ist ein weiteres Kommunikationsmittel. Unterschätzen Sie Ihren Siberian Husky nicht. Er hat ein weit feineres Gehör als wir Menschen, und registriert jede Veränderung der Tonlage sofort. Sie können dies zu Ihrem Nutzen verwenden, indem Sie den Hund freundlich loben, oder in seinem Tun bestärken. Grummeln und Brummen Sie wenn Ihnen etwas am Verhalten des Huskys nicht passt, aber schreien Sie ihn nie an. Dies wirkt auf ihn unsouverän und er wird Sie irgendwann nicht mehr für Voll nehmen. Die daraus resultierenden Probleme, muss ich Ihnen nicht näher erläutern, oder? Der Siberian Husky wird leider allzu häufig von seinem Besitzer vermenschlicht. So wird man aber den Bedürfnissen eines Huskys kaum gerecht. Der artgerechte Umgang mit ihm - und dazu zählt auch die Bindung zu seinem Rudelführer - ist für seine gesunde Entwicklung unerlässlich. Wer dem nicht Sorge tragen kann oder will, sollte besser die Hände von Siberian Huskys lassen. Zurück zur Huskyerziehunginformation / Erziehung von Anfang an
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