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Katarakt & Co beim Siberian Husky

Katarakt Als grauer Star wird jede unphysiologische Trübung der Linsenkapsel und/oder Linsenfasern bezeichnet. Ursache der Linsentrübung ist eine verminderte Sauerstoffaufnahme mit daraus folgender vermehrter Wasseraufnahme des Linsengewebes. Die Linse befindet sich zwischen der Regenbogenhaut (Iris) und dem Glaskörper (Corpus vitreum) und ist Teil des lichtbrechenden (dioptrischen) Apparates des Auges, zu dem bei den Säugetieren darüber hinaus noch die Hornhaut (Kornea), das Kammerwasser (Humor auqeus) und der Glaskörper gehören. Durch die Veränderung der Linsenform mithilfe des Ringmuskels (M.ciliaris) kann die Brechkraft der Linse beeinflusst werden, so dass jederzeit ein scharfes Bild auf der Netzhaut (Retina) abgebildet wird. Dieser Vorgang wird als Akkomodation bezeichnet ( Anpassung des Auges an Gegenstände in wechselnder Entfernung). Entwicklung der Linse: Die Zellen, die später ein Mal die Linse bilden sollen, entwickeln sich bis zum 15. Trächtigkeitstag aus der Haut des Embryos über dem späteren Auge und werden dann als Linsenplatte bezeichnet. Im weiteren Verlauf senken sie sich in das darunter liegende Gewebe ab und bilden so das Linsengrübchen, das sich bis zum 19. Trächtigkeitstag zum Linsenbläschen schließt. Das Linsenbläschen wandert nun in die Anlage des späteren Augapfels, den Augenbecher, ein und ist am 25. Trächtigkeitstag ganz von diesem umschlossen. Die Kerne der hinteren Linsenzellen gehen zugrunde, während die vorderen Linsenzellen ein Leben lang intakt bleiben und das so genannte Linsenepithel bilden. Eine Umhüllung der Linsenkapsel, schließt um den 35. Trächtigkeitstag die Linse von den restlichen Anteilen des Auges ab. Die Zellen des Linsenepithels wandern zum vorderen Linsenäquator und geben von dort aus zum vorderen und hinteren Linsenpol Fasern in Richtung auf den gegenüberliegenden Linsenäquator ab. Die Faserenden werden im vorderen und im hinteren Linsenpol durch eine Kittsubstanz miteinander verbunden, wodurch jeweils drei Nahtlinien entstehen, die den vorderen und hinteren Linsenstern (Nahtstern) erzeugen. Der Linsenstern des vorderen Linsenpols hat die Form eines aufrechten, der des hinteren Linsenpols die eines umgekehrten "Y". Die Linsenfasern werden ausgehenden von den Zellen des vorderen Linsenäquators während des ganzen Lebens, wenn auch mit abnehmender Geschwindigkeit, gebildet. Als Linsenkortex (Linsenrinde) werden solche Linsenfasern bezeichnet, die zuletzt gebildet wurden und zwischen Linsenepithel (an der Vorderfläche der Linse) bzw. Linsenkapsel (an der Hinterfläche der Linse) und Linsenkern liegen. Der Linsenkern befindet sich im Zentrum der Linse und besteht von innen nach außen betrachtet aus einem embryonalen, einem fetalen und einem adulten Teil. Infolge der kontinuierlichen Faserbildung kommt es mit zunehmendem Alter zu einer Vergrößerung des Linse, die mit einer Abnahme ihrer Elastizität verbunden ist. Darüber hinaus führen ab einem gewissen Alter eine Abnahme der wasserlöslichen Linsenproteine und ein zurückgehender Wassergehalt sowie eine Verdichtung des Linsenfasern im Kern zu einer zunehmenden Streuung der einfallenden Lichtstrahlen, so dass ein Transparenzverlust des Linsenkerns (Altersreflex) beobachtet werden kann, der als Nukleussklerose bezeichnet wird. Diese Nukleussklerose führt im Gegensatz zu anderen Trübungen der Linsenkapsel oder Linse jedoch zu keinerlei Beeinträchtigung des Sehvermögens oder gar zur Erblindung. Der Schluss der Linsenkapsel und damit die Separierung der Linseneiweiße vom restlichen Auge findet vor der Ausbildung des Immunsystems statt. Somit sind die Proteine der Linse dem Immunsystem nicht bekannt und werden bei einem möglichen Austritt aus dem Kapselsack als körperfremd angesehen. Dieses kann zu einer massiven entzündlichen Reaktion innerhalb des Auges mit einer Entzündung nur des vorderen Augenabschnittes (Uvetis anterior) oder des gesamten Augapfels (Panophthalmie) führen. Anatomie der Linse: Die unter physiologischen Umständen transparente Linse hat eine bikonvexe Form, d.h. sowohl Linsenvorder- als auch - rückseite sind vorgewölbt. Sie hat einen Durchmesser von 9 - 12 mm und ist 6 - 8 mm dick. Die linse besteht aus 65% Wasser und weißt mit 35% den höchsten Eiweißgehalt im Körpergewebe auf. Umgeben ist die Linse von einem Linsenkern und der Linsenrinde von einer Kapsel. Diese ist an ihrer Vorderseite ca. zwanzigmal dicker und wesentlich stabiler als an ihrer Rückseite. Befestigt ist die Linse im Auge über entlang des Linsenäquators inserierende Fäden (Zonulafasern) an einem ringförmigen Muskel, dem so genannten Ziliarmuskel. Bi Erschlaffen des Ringmuskels werden die Fasern gespannt, so dass die Linse flacher wird und das Auge auf Fernsicht eingestellt ist. Bei Kontraktion des M. ciliaris rundet sich die Linse ab und wird somit dicker, so dass nah gelegene Objekte scharf auf die Netzhaut abgebildet werden. Aufgrund eines Vergleich zum Menschen relativ schwach ausgebildeten Ziliarmuskels sowie einer eher rigiden Linse ist das Akkomodationsvermögen vom Hund geringer als das des Menschen. Katarakt - Grauer Star: Eine Enteilung des grauen Stars kann je nach Stadium (Grad der Linsentrübung), Lokalisation (Ort der Trübung von Linsenkapsel oder Linsengewebe), Typ (Zeitpunkt des Auftretens der Trübung= und Ursachen erfolgen. Hinsichtlich des Stadium's des grauen Stars gilt es eine Cataracta incipiens (geringgradige, wenig ausgeprägte Linsentrübung), Cataracta immatura (beginnender grauer Star, bei dem der Augenhintergrund bei der Untersuchung noch gut einsehbar ist) von einer Cataracta matura sowie einer Cataracta hypermatura zu unterscheiden. Bei dem maturen grauen Star ist der Augenhintergrund aufgrund der ausgeprägten Linsentrübung nicht mehr zu erkennen und die Linse erscheint geschwollen. Das Sehvermögen ist stark beeinträchtigt. Die Cataracta hypermatura ist dadurch gekennzeichnet, dass sich das Linseneiweiß verflüssigt. Dies kann zum teilweisen oder zum vollständigen Aufklaren der vormals trüben Linse führen. Darüber hinaus besteht, die Möglichkeit, dass Linsenproteine aus dem Kapselsack in die vordere Augenkammer gelangen und hier vom Immunsystem des Auges als "fremd" angesehen werden und somit zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Entzündung des vorderen Augenabschnittes führen. Die Cataracta matura Morgagni stellt eine Sonderform des hypermaturen Katarakt dar. Hier ist der noch feste Linsenkern von einer bereist verflüssigen Linsenrinde umgeben. Bei der Einteilung des grauen Stars hinsichtlich des Ortes der Linsentrübung gilt es grundsätzlich zu beachten, dass es zu einem Transparentverlust der Linsenkapsel (Cataracta capsularis), der Linsenrinde (Cataracta subcapsularis oder corticalis), des Linsenkerns (Cataracta subcorticalis oder nuclearis) oder des unmittelbar hinter der Linse gelegenen Bereiches (retrolental) komnmen kann. Weiterhin kann beschrieben werden, ob sich der Star an der Linsenvorderfläche (anterior) oder - hinterfläche (posterior), am Linsenäquator (äquatorial) oder im Bereich des vorderen oder hinteren Linsenpols (polar) befindet. Hinsichtlich des Zeitpunktes des Auftretens des grauen Stars kann eine Einteilung n eine kongenitale (unter der Geburt schon vorhandenen), eine juvenile und eine senile Katarakt getroffen werden. Bei dem kongenitalen Katarakt kommt es zu einer Linstrübung schon vor der 6-8 Lebenswoche entweder aufgrund einer erblichen Genese oder einer intrauterinen Schädigung des Welpen. Die Linsentrübung ist in diesen Fällen meist sehr dicht und kann langsam progressiv fortschreiten. Sie kann als einzige Veränderung des Auges (solitär) oder im Verbund mit anderen anatomischen Besonderheiten (sekundär) auftreten. So gibt es eine Reihe von prädisponierten Hunderassen, bei denen der kongenitale Katarakt nicht die einzige Anomalie darstellt: Kongenitale Katarakt zusammen mit einer Verkleinerung des Augapfels (Mikrophthalmie) tritt u.a. beim Akita Inu und Zwergschnauzer gehäuft auf. Grauer Star und der Verbleib von Gefäßresten im Bereich der vorderen Linsenfläche (Membrana pupillaris persistens) kann beim Beagle und roten Cocker beobachtet werden. Dobermann und Staffordshire Bullterrier zeigen die kongenitale Linsentrübung im Verbund mit Gefäßanomalien im Glaskörper. Aufgrund der dabei noch im Glaskörper befindlichen bis an die Linse reichenden Gefäße kann es zu Blutungen in diesen mit plötzlicher Erblindung kommen. Beim Samojeden sind zusätzlich zur Linstrübung noch eine Ablösung der Netzhaut (Ablatio retinae) und Skelettveränderungen beschrieben, während beim Englisch Springer Spaniel eine fehlerhafte Anlage der Netzhaut (Retinadysplasie) und beim Labrador Retriever Hornhauttrübungen beobachtet werden. Kurativ muss häufig auf eine operative Therapie der kongenitalen Linsentrübung verzichtet werden, da einerseits die zusätzlichen Augenanomalien den Erfolg einer solchen Operation in Frage stellen oder das Blutgruppenrisiko bei fehlender Gefäßrückbildung im Glaskörperbereich nicht kalkulierbar erscheinen lassen. Auch kommt es bei primärem, nicht fortschreitendem (stationärem) grauen Star zu scheinbaren spontanen Remissionen, da sich infolge des Wachstums der Linse neue Linsenfasern um den vormals getrübten Linsenbereich anschichten und so der Anteil des undurchsichtigen Bereichs der Linse im Verhältnis zu dem transparenten zunehmend abnimmt. Von einem juvenilen Katarakt spricht man, wenn die Linsentrübung nach der 8. Lebenswoche und bis zum 8. Lebensjahr beginnt. Sie kann meist im Linsenkortex beobachtet werden und verhält sich ebenso progressiv wie der kongenitale graue Star. Von einer erblichen Linsentrübung im Sinne eines juvenilen Katarakts kann dann gesprochen werden, wenn als Ursache eine Verletzung (Trauma), eine Vergiftung, eine Bestrahlung oder einen Entzündung auszuschließen sind. Der senile graue Star bezeichnet eine Linsenveränderung nach dem 8. Lebensjahr und darf nicht mit einer Nukleussklerose (Altersreflex) verwechselt werden. Die Entstehung des grauen Stars kann bedingt sein durch die Vererbung (genetisch), spezielle Stoffwechselsituationen (metabolisch), die Ernährung (alimentär), Verletzungen der Linse (traumatisch), Aufnahme von Stoffe (toxisch), Strahlungen oder Elektrizität. Darüber hinaus kann ein Katarakt im Gefolge von anderen Augenerkrankungen entstehen. Sie wird dann als sekundäre Katarakt, konsekutive Katarakt oder Cataracta complicata bezeichnet. Die erbliche Linsentrübung ist meist mehr oder weniger symmetrisch auf beiden Seiten zu beobachten. Sie entwickelt sich in der Regel progressiv und beginnt entweder im posterioren Kortex oder im Äquatorbereich. Hinsichtlich des Zeitpunktes des Auftretens des erblichen grauen Stars gilt es die kongenitale von der juvenilen Form zu unterschieden. Für jede dieser beiden Formen gibt es besonders veranlagte (prädisponierte) Rassen. So ist der erbliche kongenitale Katarakt u.a. beim Cavalier King Charles Spaniel, Dackel oder Rottweiler anzutreffen während z.B. der Amerikanische Cocker Spaniel, großer Münsterländer, sowie Pudel eher den erblichen juvenilen Katarakt zeigen. Einige Hunderassen wie etwa Golden Retriever, Labrador Retriever oder Zwergschnauzer sind prädisponiert für beide erblichen Kataraktformen. Der graue Star aufgrund besonderer Stoffwechselsituationen kann in der überwiegenden Anzahl der Fälle beim Auftreten von Diabetes mellitus beobachtet werden (Cataracta diabetica oder diabetogene Katarakt). Hierbei kommt es zu einem Anstieg der Glucosekonzentration im Kammerwasser und somit auch in der Linse. In der Linse wird der Zucker vorwiegend zu Sorbitol verstoffwechselt, welches osmotisch aktiv ist und daher eine starke Anziehungskraft auf Wasser ausübt. Somit kommt es zu einer vermehrten Wasseraufnahme in der Linse, die mit einer Quellung und Verminderung der Transparenz der Linse einhergeht. Die Linsentrübung kann in Extremfällen innerhalb von wenigen Tagen auftreten. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Hälfte der therapierten diabetischen Hunde innerhalb von 6 Monaten eine diabetogene Katarakt entwickelt, Dreiviertel der Patienten bilden innerhalb von 12 und 85% innerhalb von 18 Monaten einen grauen Star aus. Weitere ökuläre Probleme des diabetischen Hundes können in einer Abnahme der Hornhautsensibilität (v.a. bei kurznasigen Rassen), Verminderung der Tränenproduktion, Veränderungen der Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit und in einer chronischen Bindehautentzündung liegen. Seltener kann es bei einer Verminderung des Gehaltes an Kalzium im Blut (Hypocalcaemie) zu multiplen an mehreren Stellen der vorderen und hinteren Linsenrinde lokalisierten Trübungen kommen, deren Entstehungsmechanismus noch ungeklärt ist. Diese Form des grauen Stars verläuft im Gegensatz zur diabetogenen Katarakt nicht progressiv und verursacht auch keine Beeinträchtigung des Sehvermögens. Bei Verfütterung von Milchersatz an Hundewelpen kann es zu einer ernährungsbedingten Linsentrübung (alimentäre Katarakt) kommen, die ggf. wieder zurückgehen kann. Diese Form des grauen Stars ist darüber hinaus auch bei Welpen von Wölfen, Waschbären und Kojoten beobachtet worden. Bei dem Verletzungsbedingtem (traumatischen) grauen Star kommt es entweder durch ein stumpfes Trauma (z.B. durch den Unfallbedingten Vorfall des Augapfels aus der Augenhöhle bei Hunderassen mit kurzer Nase) oder ein perforierendes Trauma (z.B. die Hornhaut durchbohrende, bis in die Linse reichende Stichverletzung z.B. Katzenkralle) zu einer Eröffnung der Linsenkapsel mit nachfolgender Linsentrübung. Kleiner Beschädigungen der Linsenkapsel werden schnell wieder verschlossen, so dass meist nur kleine punktförmige Trübungen der Linsenkapsel ohne Ausbreitungstendenz zurückbleiben. Die Aufnahme von chemischen Stoffen, die zu einer Intoxikationskatarakt führen, kann entweder über den Magen - Darm - Trakt, eine Injektion oder der lokalen Applikation erfolgen. Beispiele für Substanzen bei denen eine solche Linsentrübung entstehen kann sind z.B. Disophenol (zur Entwurmung eingesetzt), Diazoxid (verwendet man zu weitstellen von Gefäßen), Dimethylsulfoxid (wirkt entzündungshemmend und ist Trägersubstanz für z.B. die lokale dermale Applikation von Kortison oder Antibiotika) sowie Lipidsenker in 20-30 fache Überdosierung. Ein Strahlenkatarakt entsteht durch Einwirkung von Infrarotstrahlung, ultravioletter Strahlung und radioaktiver Strahlung auf der Linse. Noch Monate nach einem elektrischen Schlag kann es zu einer Linsentrübung kommen. Infolge primärer Augenerkrankungen kann sich zusätzlich ein grauer Star ausbilden, der dann als sekundär Star oder Cataracta complicata bezeichnet wird. Infolge einer Entzündung z.B. des vorderen Augenabschnitts (Uvetis anterior) kommt es zu Ablagerungen von Zellen und Fibrin auf der Linsenkapsel, die eine massive Störung der Nährstoffversorgung der Linse herbeiführen, welche eine Linsentrübung verursacht. Darüber hinaus führt eine Störung der Barriere zwischen Blut und Kammerwasser, der so genannten Blut - Kammerwasser - Schranke, zu einem vermehrtem Übertritt von Phospholipiden aus dem Blut in das Kammerwasser, die innerhalb der Linse zu einer Zerstörung der Wände der Linsenfasern führen. Die Ursachen für Catatracta complicata nach Verschlechterung der Funktion (Degeneration), Fehlentwicklung (Dyplasie) oder Atrophie (Rückgang) der Netzhaut sind noch nicht hinreichend geklärt. Der graue Star im Zusammenhang mit einem chronischem Glaukom entsteht wahrscheinlich entweder infolge einer negativen Beeinflussung der Ernährungssituation der Linse infolge eines verminderten Flusses des Kammerwassers oder durch eine direkte Schädigung der Linsenzellen durch den erhöhten Augeninnendruck. Je nach Lokalisation der Linsentrübung kann ein Hinweis darauf erhalten werden, welche mögliche Ausbreitungstendenz besteht und welche Ursachen für den grauen Star in Frage kommen. So sind Trübungen im Bereich der Linsenkapsel und unmittelbar unter der Linsenkapsel sowie solche des Linsenkerns nicht progressiv. Dagegen breiten sich Transparenzverluste im Bereich der Linsenrinde sowie solche in äquatorialen Linsenarealen zunehmend aus. Katarakt kann sich, wenn einmal aufgetreten, innerhalb von Tagen bis Monaten weiterentwickeln. Schnell kommt es zu einem Fortschritt der Linsentrübungen, wenn osmotische Veränderungen im Inneren der Linse einen Wassereinstrom und damit eine Linsenschwellung herbeiführen. Die in parallelen Bahnen angeordneten Linsenfasern erhalten durch den Wassereinstrom eine irreguläre, ungeordnete Ausrichtung. Dies führt zur Brechung des Lichtest und in Folge zu einer Trübung der Linse. Eine medikamentöse Therapie des grauen Stars ist nicht möglich. Es gibt kein zugelassenes Präparat, das eine vorhandene Linsentrübung rückgängig machen kann. Somit ist das chirurgische Vorgehen zur Entfernung der Linsentrübung die Therapie der Wahl. Lediglich bei der sekundären Katarakt kann eine rechtzeitige Therapie der dem grauen Star zugrunde liegenden Ursache zumindest ein weiteres Fortschreiten der Linsentrübung in günstigen Fällen verhindern. Darüber hinaus ist zuweilen bei der kongenitalen und frühen juvenilen Katarakt eine spontane Remission oder fehlende Progressivität der Linsentrübung zu beobachten, wodurch diese infolge der wachsenden Linse relativ gesehen abnimmt und keine Beeinträchtigung des Sehvermögens auslösen muss. Es sollten möglichst schon immature bis mature Katarakte einer chirurgischen Versorgung zugeführt werden, um den Eingriff technisch einfacher und somit komplikationsloser für den Patienten zu machen. Copyright by Dr. Markus Bausch Goniodysplasie Was ist Goniodysplasie?? Bei einer Gonioskopie wird mittels einer speziellen Augenuntersuchung der Kammerwinkel des Auges untersucht, ist dieser negativ verändert, z.B. so, dass das Kammerwasser schlecht ablaufen kann, dann spricht man von Goniodysplasie. Diese Krankheit ist bei vielen Hunderassen auf dem Vormarsch, da kaum ein Zuchtverband eine Gonioskopie zur Pflichtuntersuchung macht. Aber auch wenn untersucht wird entziehen sich viele Vereine der Verantwortung und lassen es als Breeders Option laufen. wenn ich dann noch lese mittelgradige Hunde werden zur Zucht zugelassen wird mir schlecht. Als Züchter habe ich darauf zu achten Krankheiten einzudämmen und nicht zu fördern. Es muss nicht jeder Hund zwingend in die Zucht! Gerade bei den Siberian Huskys kommt diese Krankheit immer häufiger vor, weshalb wir empfehlen Zuchthunde auf Goniodysplasie bei einem vom zugelassenen Augenspezialisten untersuchen zu lassen und nur mit Gonio-freien Hunden zu züchten. Ist es bekannt, dass ein Hund Goniodysplasie hat, dann kann man nicht viel tun, außer zwei mal im Jahr den Augendruck kontrollieren zu lassen. Steigt dieser an, kann man drucksenkende Medikamente geben. Man sollte sich auch darin üben mit einer Lampe die Pupillen anzuschauen, da ungleiche Pupillen ein erstes Anzeichen für ein Glaukom sind. Weitere Anzeichen sind zugekniffene Augen, rote Augenlider, weite Pupillen, Trübung der Hornhaut und fehlender Drohreflex. Man kann das Ausbrechen eines Glaukoms nicht durch irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen verhindern! Man kann noch so vorbeugen, dass der Hund keine Bindehautentzündung bekommt und das Auge nicht durch belastet wird, aber all diese Dinge wie Bindehautentzündung haben mit dem Kammerwinkel gar nichts zu tun und lösen ein Glaukom nicht aus. Was ein Glaukom auslösen kann ist eine Entzündung im Auginneren welche man aber nicht beeinflussen/verhindern kann oder durch etwas Bestimmtes hervorgerufen wird. Für uns steht aber fest, dass wir all unsere Hunde auf diese Krankheit untersuchen lassen udn nur mit freien Hunden züchten. Wir werden für unsere Zucht in Zukunft auch nur Deckrüden auswählen die mittels Gonioskopie untersucht und für Gonio-frei erklärt wurden. Das Glaukom Bei vielen unserer Seniorenhunde lässt das Sehvermögen im Alter langsam nach. Diese normale Entwicklung gehört zum Lauf der Dinge und braucht keinen Hundehalter zu erschrecken. Leider treten neben gewöhnlichen Alterserscheinungen auch Erkrankungen am Auge auf, die schwerwiegend in das Sehvermögen deines Lieblingstiers eingreifen und mitunter sogar zur Erblindung führen. Einige dieser Leiden fassen Mediziner unter dem Begriff „Glaukom“ oder auch „Grüner Star“ zusammen. Diese Gruppe verschiedener Augenerkrankungen, die meist lange Zeit unbemerkt bleiben, geht stets mit einem erhöhten Augeninnendruck und einer gestörten Funktion des Auges einher. Der Begriff Glaukom wurde von Aristoteles geprägt. Er bezeichnete damit die blau-grün- schimmernde Färbung, die eine entzündete Regenbogenhaut aufgrund eines erhöhten Augeninnendrucks erhält. Hinter der Iris befindet sich der Ziliarkörper auch Strahlenkörper genannt -, der mit Muskeln und Fasersträngen (Zonulafasern) die Linse in Position hält und die Anpassung des Krümmungsradius (Akkomodation) steuert. Er ist aber auch für die Produktion vom Kammerwasser verantwortlich. Die Flüssigkeit wird in die hintere Augenkammer abgegeben, füllt den gesamten Innenraum des Augapfels und versorgt so die nicht durchbluteten inneren Strukturen des Auges unter anderem mit Elektrolyten, Aminosäuren, Zucker und Hyaluronsäure. Kleiner Nebeneffekt: Das Kammerwasser ist sogar mit lokalen Abwehrzellen (Immunglobulinen) ausgerüstet. Die Menge und die Verteilung des Kammerwassers bestimmen den Augeninnendruck. Ist dieser Druck zu hoch (Goniodysplasie), kann das schmerzhafte Folgen haben und unterschiedliche Formen eines Glaukoms auslösen. In der Regel passiert das, wenn der Flüssigkeitsabfluss in das venöse Blutgefäßsystem gestört ist (ein kleiner Teil etwa 15% fließt auch als uveoskleraler Abfluss über die Gefäße des Ziliarkörpers und der Iris ab), oder die Verteilung des Kammerwassers nicht mehr möglich ist. Je nach Krankheitsbild kann der Druck plötzlich (akut) steigen oder sich langsam entwickeln und somit chronisch auftreten. Ein akutes Auftreten führt innerhalb weniger Stunden zu einer Erblindung (Glaucoma absolutum). Das Primärglaukom Den Raum zwischen Iris und Hornhaut bildet die vordere Augenkammer, an deren Ecken sich die Kammerwinkel befinden. Hier fließt im Normalfall das Kammerwasser durch den Schlemm-Kanal wieder ab. Wenn es sich um ein Primärglaukom handelt, dann liegt das an einem verengten oder missgebildeten Kammerwinkel (Goniodysplasie). Das Primärglaukom ist die Folge eines verformten Kammerwinkels von Geburt an. Bei dieser erblich bedingten Erkrankung, verschließt sich der Kammerwinkel irgendwann im Laufe des Lebens plötzlich und der Augeninnendruck steigt auf gefährlich hohe Werte an. Leitsymptome vom Glaukom sind ein gerötetes Auge, eine weite und vor allem starre Pupille (reagiert nicht auf Licht) und ein hoher Augeninnendruck. Häufig zeigen Hunde diesen schmerzhaften Zustand auch unspezifisch beispielsweise, indem sie oft ihre Augen zukneifen. Das Primärglaukom tritt häufig im Alter von drei bis sieben Jahren auf und betrifft in der Regel zuerst nur ein Auge. Das zweite wird jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit auf kurz oder lang auch erkranken (innerhalb Monate oder Jahre). Rassen, die eine ausgeprägte Anfälligkeit für ein Primärglaukom haben, sind unter anderem der Sibirische Husky, der Malteser, der Pudel, der Bouvier des Flandres (Flandrische Treibhund), der American Cocker Spaniel, der Englische Cocker Spaniel, der Dackel, der Basset Hound, der Alaskan Malamute, der Chow Chow, der Dalmatiner, der Entlebucher Sennenhund, der Samoyede, der Shar Pei und viele Terrier-Rassen. Das Sekundärglaukom Ein erhöhter Augeninnendruck kann auch als Folge einer anderen Erkrankung auftreten als so genannter Sekundärglaukom. Hier finden Sie einige Vorerkrankungen, die als Auslöser fungieren können: Tumor: Im Bereich des Ziliarkörpers und der Iris können sich Tumore bilden, die das Abflusssystem stören und damit den Innendruck erhöhen. Entzündung: Durch einen Katarakt oder Infektionskrankheiten können sich einzelne Zellen aus der vorderen Augenkammer im Kammerwinkel absetzen und ihn verstopfen. Einblutung: Auch freigesetzte Blutzellen aufgrund von Gerinnungsstörungen oder Traumata können zu Verstopfungen am Kammerwinkel führen. Linsenluxuation: Je nach Positionierung stört oder unterbricht unter gewissen Umständen eine verlagerte Linse den Abfluss von Kammerwasser. Da eine luxierte Linse nicht ruhig liegt, ist das Sekundärglaukom auch die häufigste und am meisten gefürchtete Komplikation bei einer Linsenluxuation. Es gibt zudem bestimmte Rassen, die erblich bedingt zu einem frühzeitigen Reißen der Zonulafasern neigen. Verkeilt sich die unfixierte Linse in der Pupille, kommt es zu einem so genannten Pupillarblockglaukom. Australian Cattle Dog, Deutsche Jagdterrier, Jack-Russel-Terrier und Yorkshire Terrier können beispielsweise schon im Alter von vier bis sechs Jahren an einem Glaukom aufgrund einer Linsenluxation leiden. N Symptome eines Glaukoms bei Hunden Bei einem Glaukom können drei bezeichnende Symptome auftreten; daher spricht man hier auch von den so genannten Glaukom-Trias. Es ist jedoch nicht gesagt, dass immer alle drei Krankheitsanzeichen auftreten und die Intensivität immer gleich aussieht. Zudem zeigen nicht alle Rassen und Charaktere identische Reaktionen bezüglich des Schmerzempfindens. Glaukom-Trias: Rotes Auge aufgrund gestauter episkleraler (zur Episklera gehörend, der obersten Schicht der Lederhaut) Gefäße Geweitete und starre Pupille (Myadisasis) Schmerzen aufgrund erhöhtem IOD (intrakularer Druck = Augeninnendruck). Ab einem IOD von 30 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) treten migräneartige Kopfschmerzen auf. Hunde zeigen das, indem sie sich zurückziehen, kaum essen und viel schlafen. Zudem reiben die Vierbeiner gerne am Auge, um den vermeintlichen Fremdkörper als Schmerzverursacher zu entfernen. Der Augeninnendruck beider Augen ist zudem um mindestens 20% unterschiedlich. Neben den Glaukom-Trias können jedoch auch andere Symptome auftreten: Hydrophthalmus (vergrößerter, hervortretender Augapfel) durch chronisch erhöhtem Druck dehnen sich Horn- und Lederhaut. Die Dehnung führt unter Umständen wiederum zum Reißen der Zonulafasern, welches eine Linsenluxuation zur Folge haben kann. Hornhauttrübung bei einem erhöhten IOD kommt es mitunter zu Wassereinlagerungen. Diese überlagern die Hornhaut und nehmen ihr dadurch ihre Transparenz. Erblindung Feine Strukturen im Auge halten einen erhöhten IOD nicht stand und die Netzhautzellen sterben ab. Diagnose und Therapie des Glaukoms Bei Verdacht eines Glaukoms misst der/die TierärztIn durch ein Tonometer den intraokularen Druck. Die Normwerte für ein gesundes Hundeauge liegen im Bereich von 10 und 20 mmHg (je nach Studie und verwendetem Messinstrument etwas unterschiedlich). Da Primärglaukome häufig eine Erkrankung an beiden Augen bedingen wobei das nicht zeitgleich geschehen muss ist die Druckmessung auch beim vermeintlich gesunden Auge unbedingt notwendig. Mit der Spaltlampe können schließlich das Augeninnere und die Position der Linse kontrolliert werden. Tumore, Entzündungen und Einblutungen sind mit dieser Methodik schnell entdeckt. Handelt es sich bei der Krankheit um ein Primärglaukom müssen unter Umständen unter Lokalanästhesie mit einer speziellen Gonioskopie-Linse die Kammerwinkel kontrolliert werden. Leidet der Hund unter einem Glaukom, bekommt er in der Tierarztpraxis zunächst ein Mittel, um den Druck im Auge zu senken. Der medikamentelle Therapieansatz greift, indem die Kammerwasserproduktion gehemmt oder der Abfluss gesteigert wird. Der Augeninnendruck sollte bereits bei ersten Kontrollmessungen nach etwa 30 Minuten einen niedrigeren Wert aufweisen. Das führt im Idealfall über einen Zeitraum von bis zu vier Stunden zu einem Absinken unter 25 mmHg. Hilft bei akuten Glaukomen mit stark erhöhtem inneren Augendruck keine medikamentelle Behandlung, muss die Augenvorderkammer punktiert werden, um den Druck abzulassen. Gegebenenfalls ist eine kurze Sedation erforderlich, denn nicht alle tierischen Patienten halten bei dieser Behandlung brav still. Leider müssen sich Halter von tierischen Glaukompatienten häufig mit dem Gedanken anfreunden, dass nur ein chirurgischer Eingriff dauerhaft Linderung schafft. Beispielsweise bei Linsenverlagerung, Tumoren oder einem genetischen Verschluss des Kammerwasserabflusses erhalten nur OPs am erkrankten Auge die Sehkraft oder befreien den Vierbeiner langfristig von Schmerzen. Ist der Hund bereits am kranken Auge erblindet, kann man zwar ein Leben lang das Auge mit Tropfen versorgen, in einigen Fällen ist die Entfernung des Auges jedoch die bessere Alternative für den Vierbeiner. Auch bei einem Tumor sollte der Eingriff aufgrund der Gefahr von Metastasenbildung endgültig sein. Bei chirurgischen Eingriffen kann der/die auf Augenheilkunde spezialisierte TierärztIn den Ziliarkörper durch Kältesonden oder Laser zerstören, oder durch das Einsetzen dünner Schläuche die Abflussleistung für das Kammerwasser erhöhen. Oft ist aber eine Entfernung des erkrankten Auges sinnvoller, weil Hunde zu viel Entzündungsprodukte (Fibrin) bilden, diese den Shunt verstopfen und der Eingriff nicht funktioniert. Das betroffene Auge ist ständig eine Bedrohung für das Lieblingstier und eine Entfernung verschafft Linderung und mindert Stress (zum Beispiel durch ständige Besuche in der Tierpraxis). Das ist zwar eine Schreckensbotschaft, aber ein Hund kommt auch mit einem Auge hervorragend zurecht. Das Glaukom ist eine der folgenschwersten Augenerkrankungen und kann innerhalb kürzester Zeit bei der akuten Form hat man ein Zeitfenster von 48 bis 72 Stunden zu irreversiblen Schäden bis hin zur Erblindung führen. Ein Glaukomverdacht ist immer ein Notfall und sollte daher auch am Sonntagabend zur Erstversorgung in einer Tierklinik vorgestellt werden. Die Kontrolle kann dann wiederum von einem Augenspezialist übernommen werden. Zurück zur Huskyinfoseite / Gesundheit
Katarakt beim Siberian Husky