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Die Ausbildung zum Schlittenhund

Warum sollten Sie Ihren Schlittenhund trainieren? Nun ohne Kondition wird er keine Leistung erbringen. Respektive wird er bei unzulänglichem Training zwar kurzfristig gesehen Leistung abrufen können, aber langfristig gesehen damit seine Gesundheit und seine Freude am Schlittenhundesport verlieren. Wichtig ist also regelmäßiges und richtiges Training. Ohne regelmäßiges Training ist es dem Hund nicht möglich ein Rennen ohne langfristigen Schäden zu überstehen, denn er hat nicht wie Zuhause Zeit seinen Muskelkater auszukurieren, wenn man nur ein, zwei Mal die Woche trainiert. Man zeigt also wenig Interesse an der Gesundheit seiner Hunde, wenn man untrainiert an den Start geht. Eine wirklich gute Kondition erreicht man aber nicht durch einige wenige - wenn auch lange - Trainingsläufe, sondern nur durch regelmäßiges Training über einen langen Zeitraum hinweg. Regelmäßiges Training ist ein Miteinander erleben, Erfahrungen sammeln und es stärkt das Disziplin des Teams. Sie fragen sich vielleicht Disziplin, ist das so wichtig? Ja, denn vielleicht haben Sie Hunde im Team die sich im Alltag nicht "riechen" können, sie müssen aber lernen im Team ohne geringste Aggression dem Anderen gegenüber zu arbeiten. Regelmäßiges Training ist also wichig für: das Erlangen ausreichender körperlicher Kondition das Erkennen der richtigen Gespannposition das Sammeln von Erfahrung und Festigung des Team's zur Aufrechterhaltung der Disziplin Wie sollten Sie nun trainieren? Hier ist es ähnlich wie bei der Ernährung. Eine Sache, hundert verschiedene Meinungen! An erster Stelle sollten Sie immer den Hund stellen, lassen Sie also Ihren Menschenverstand und vor allem Ihren Hundeverstand walten. Nach allem was Sie nun bisher wissen, ist es logisch dass ein Training regelmäßig und öfters als 1 - 2 Mal die Woche stattfinden muss, um den Hund richtig aufzubauen. Sie wissen nun, dass Sie Ihren Hund nicht überfordern dürfen, also fallen schon so einige Tipps von Muhsern die ohne Herz und Gewissen für Ihre Tiere fahren, schon ein Mal weg. Konzentrieren Sie sich nur auf jene Musher, die Ihre Hunde immer in den Vordergrund stellen, denn es gibt kein Patenrezept. Den richtigen Weg für Ihre Hunde und Sie selbst als Team, müssen Sie schon selbst finden. Sie können sich Anregungen holen, aber der Rest ist und bleibt Teamarbeit mit Ihren Huskys. Was benötigen Sie nun? Natürlich erst ein Mal die passenden Hunde. Der Hund sollte mental erwachsen und bereit für die Schlittenhundearbeit sein. Dann das passende Equiment. Es erscheint Ihnen sicher logisch, dass z.B. ein schlecht sitzende Geschirr dem Hund jegliche Arbeit verleiden kann. Oder möchten Sie gerne körperliche Arbeit verrichten, wenn Sie sich unwohl fühlen oder gar Schmerzen haben? Wohl kaum! Sie selbst müssen um ein guter Musher zu werden, vor allem eines mitbringen: Beobachtungsgabe, Einfühlungsvermögen, Hundeverstand und vor sehr viel Geduld. Ein gutes Team haben Sie nicht von heute auf morgen. Ein gutes Team haben Sie nicht, wenn Sie sich nur am Wochenende um die Hunde kümmern. Ein gutes Team braucht Zeit und viel Geduld um gemeinsam zu Erleben und Erfahrungen zu sammeln. Suchen Sie den Kontakt zu anderen Mushern. Sowohl zu guten, als auch weniger guten Mushern. Verhalten Sie sich wie ein Schwamm und nehmen Sie soviel Input wie möglich auf. Sowohl Positives, als auch Negatives. Sie fragen sich nun vielleicht, warum auch Negatives? Ganz einfach, so können Sie sehen, wie Sie es eben nicht machen sollten. Aus jeder Situation kann man lernen, nicht nur aus der Positiven. Wir versuchen nun, Ihnen ein paar kleine Tipps weiterzugeben, denn wie überall im Leben lernt man nie aus und auch wir sind noch am lernen und dies wohl ein Leben lang :o) Grundausbildung des zukünftigen Schlittenhundes: Natürlich bringt im Normalfall ein Welpe oder Junghund der Rasse Siberian Husky die Fähigkeit zur Arbeit als Schlittenhund mit. Er muss jedoch auch dementsprechend erzogen und trainiert werden. Erst dann wird er zum richtigen Schlittenhund! Das bedeutet für Sie, dass Sie von Anfang an wissen, was später mit dem Hund vollbringen wollen und es dem Hund zeitgerecht beibringen. Es liegt alleine in Ihrer Hand. Sie beginnen ca. mit 6 Monaten, den Hund an das Geschirr zu gewöhnen, dabei wird noch keinerlei Zugarbeit verrichtet, es geht lediglich darum, dass er das Geschirr positiv wahrnimmt. Daher darf nie auch nur der geringste Ansatz von Gewalt zum Einsatz kommen. Der nächste Schritt ist das Üben der Kommandos. Bis zum Abschluss des ersten Lebensjahres vergeht noch einige Zeit, denn erst mit einem Jahr ist das Skelett ausgereift genug, um Zugarbeit zu verrichten. Die diversen Tipps, dass Sie Ihren Husky schon vorher das Ziehen lernen müssen, können Sie getrost vergessen. Ein Siberian Husky hat das Ziehen im Blut und wenn Sie ihn richtig aufbauen, muss er nicht Monate vorher sein Skelett ruinieren um ziehen zu erlernen. Was Sie aber tun können und auch unbedingt tun sollten, ist dem Hund die Kommandos bei zu bringen. Dazu müssen Sie die Kommandos in einer ruhigen, bestimmten Tonalage geben. Viele Musher neigen dazu die Kommandos viel zu laut und oft noch in schrillem Ton abzugeben. Der Hund hört um ein Vielfaches besser als wir, schrille, laute Töne die schon uns in den Ohren weh tun, müssen für ihn eine einzige Qual sein. Lassen Sie auch hier Ihren Hundeverstand walten und versetzen Sie sich in den Hund hinein. Und vergessen Sie nie das Loben, eine der wichtigsten Dinge überhaupt! Wichtig ist auch das Timing. Geben Sie nicht schon viele Meter vor der Kurve das Kommando zum abbiegen - von Ihrem Leader aus gerechnet - sondern wirklich ziemlich zeitnah, so verknüpfen die Hunde das Kommando auch viel leichter. Nun haben Sie beim täglichen Spaziergang die diversen Kommandos geübt und der Hund befolgt sie schon reecht gut. Dies wird mit ca. 8 -10 Monaten der Fall sein und die Zeit ist gekommen für den nächsten Schritt. Der Hund muss lernen eine gewisse Strecke ohne sich ablenken zu lassen zu laufen. Dazu nehmen Sie den Hund ans Geschirr und Laufen mit ihm 200 - 500 Meter, bleiben Sie auf alle Fälle hinter ihm und versuchen Sie die Zugleine stramm zu halten. Nach dieser Strecke bleiben Sie stehen, loben den Hund und ziehen ihm das Geschirr wieder aus. Diese Übung steigern Sie dies nun stetig bis zu seinem ersten Lebensjahr. Vergessen Sie dabei aber nie das Lob, Sie können den Hund auch beim Laufen loben, dass tun Sie ja später auch quasi von "hinten". Nun ist ihr Hund ein Jahr alt, er ist ausgereift, hat die Kommandos erlernt und läuft eine gewisse Strecke brav ohne sich ablenken zu lassen. Wenn die Temperaturen unter 15 Grad liegen ist nun Zeit für den nächsten Schritt. Die Zugarbeit beginnt ;o). In der ersten Phase gewöhnen Sie den Hund an das zukünftige Trainingsgerät - Rad oder Roller - soll der Hund in ein Gespann integriert werden ist es etwas leichter. D.h. führen Sie den Hund um das Trainingsgerät herum, lassen Sie ihn schnuppern und dann geht es los. Am Besten ist es wenn Ihnen beim ersten Mal eine zweite Person hilft, eventuell mit dem Rad mitfährt oder am optimalsten wäre es wenn Sie mit einem erfahrenen Musher mittrainieren dürfen - denn Ihr Hund wird automatisch seinem Gespann folgen. Überfordern Sie Ihren Hund beim ersten Training nicht, es reicht eine kurze Strecke. Sie werden gemeinsam noch viele Kilometer bewältigen, also überstürzen Sie nichts! Wenn Sie den Hund im Gespann antrainieren werden die bereits erfahrenen Hunde quasi als Lehrer eingesetzt. Vergessen Sie nie, bei diesem Training geht es um Sicherheit, Schnelligkeit ist noch reine Nebensache. Oft schaut der Jungspund anfänglich etwas verdutzt, und versucht vielleicht mit seinem Nachbarn Kontakt aufzunehmen. Hier kann ich mir oft ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn ein ernsthaft arbeitender Schlittenhund ignoriert den Jungspund. Er stößt quasi auf taube Ohren ;o). Bei manchen Hündinnen bekommt er vielleicht auch einen richtigen Dämpfer wenn er partout nicht aufgeben will. Mischen Sie sich nicht ein, sondern lassen Sie Ihren erfahrenen Hund ruhig agieren. Vergessen Sie nicht auch ein paar Mal anzuhalten, so dass der Junghund die Start - und Stopkommandos begreifen lernt. Planen Sie beim ersten Mal eine kurze Strecke ein. Auch hier gilt: Immer dann Aufhören, wenn es am Schönsten ist, denn nur so erhält der Hund seine Freude am Laufen und Ziehen. Zum Abschluss gehen wir noch auf ein Thema ein, zu dem wir immer wieder befragt werden. Was soll ich tun, wenn mein Hund unterwegs muss? Anfänglich haben viele das Problem - auch wir - dass der Hund sich mitten im Training lösen muss. Hier muss man unterscheiden ob er sich wirklich lösen muss, oder versucht zu markieren. Dies dürfen Sie auf keinen Fall dulden, denn sonst haben Sie später einen Hund der bei jeder Gelegenheit - auch bei einem Rennen - versucht zu markieren. Natürlich kann es während der "Lehrzeit" durchaus passieren, oder dass sich eine Hündin hinsetzt. Dies dürfen Sie auf keinen Fall einfach so hinnehmen. Wenn Sie erfahrene Leader haben, werden diese zwar weiterlaufen, aber der Rhythmus de ganzen Teams ist durcheinander. Der Hund sollte bereits das Kommando "Pfui" kennen und befolgen. In so einem Fall rufen Sie also ein "scharfes" Pfui, damit der Hund merkt, auch Sie sind mit seinem Tun nicht einverstanden. Das Kot abetzen ist wiederum ein anderes Thema. Viele Hunde lernen es, dieses Geschäft sogar im Galopp zu verrichten, aber eben nicht alle Huskys. Meist passiert dieses "dringende Bedürfnis" durch Aufregung, Stress, demzufolge vielleicht Durchfall, zu kurze Verdauungszeit usw. Machen Sie sich also klar, der Hund kann nichts dafür und sind Sie nicht unnötig ärgerlich auf ihn. Versuchen Sie lieber daran zu arbeiten dass, der Hund lernt sich unter dem Lauf zu versäubern. Wenn Sie merken der Hund hat ein Bedürfnis, versuchen Sie das Gespann anzufeuern, so dass die restlichen Hunde ihn vielleicht mitreißen können und er unter dem Lauf kotet. Gelingt dies nicht, halten Sie lieber kurz an, es bringt nichts wenn sonst das ganze Gespann aus dem Laufrhytmus kommt, dadurch verlieren Sie viel mehr Zeit. Auch hier hilft nur üben, üben, üben. Je mehr das Team miteinander trainiert und je ruhiger Sie sind, je schneller können Sie die Faktoren wie Stress, Aufregung usw. ausschalten. Merken Sie sich, in der Ruhe liegt die Kraft! 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Schlittenhundesport mit dem Siberian Husky