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Das Schlittenhundetraining mit ihren Schlittenhunden

Vor Trainingsbeginn sollten Sie sich ein Ziel setzen. Kein Ziel in drei, vier Jahren - natürlich dürfen Sie dieses im Hinterkopf haben - sondern für diese Saison. Legen Sie sich VOR Trainingsbeginn einen Plan zurecht, wie Sie dieses Ziel erreichen können. Unser erstes Ziel war z.B. die Arbeit mit 4 Hunden, das Jahr darauf war das Ziel 6 Hunde im Gespann, dann 8 Hunde usw. Jeder hat hier sein eigenes, individuelles Ziel, das er verwirklichen möchte. Ihre Ziele dürfen hoch sein, vergessen Sie aber trotzdem nicht dabei realistisch zu bleiben und Ihre Hunde nicht zu überfordern. Sie sind nicht Mittel zum Zweck, sondern Ihre Teampartner. Vornweg sei gesagt, es gibt nicht die einzig wahre Trainingsmethode. Jeder findet seinen eigenen Weg, solange dieser von Hundeverstand geleitet ist und die Hunde weder überfordert, noch ihnen schadet ist dagegen absolut nichts einzuwenden. Wir geben hier lediglich eine kleine Hilfestellung wie es laufen könnte! Zuerst legen Sie sich einen Plan zurecht. Was muss geschehen, dass ich mit meinem Team das Ziel X. erreiche? Welche Trainingsschritte sind dabei notwendig? Wie kann ich mein Team zu diesem Ziel führen? So , oder ähnlich können die Fragen für Ihren Trainingsplan aussehen. Ein Ziel ohne Plan ist in Wahrheit nichts wert, denn dies läuft dann oft auf eben ein, zweimaliges trainieren in der Woche hinaus. Meist dann noch mit steter Überforderung der Hunde usw. Planen Sie also sorgfältig, auch wenn es Ihnen vielleicht am Anfang nicht sinnvoll erscheint. Der Trainingsplan beinhaltet, wann Sie wie oft trainieren sollten um zu einem bestimmten Zeitpunkt ein gewisses Leistungsniveau zu erhalten. Wenn Sie einen vernünftigen Plan entworfen haben und sich daran halten, besteht auch nicht die Gefahr dass Sie Ihr Team überfordern. Nun beginnt das Training. Wenn die Temperaturen unter 15 Grad gesunken sind können Sie mit dem Training starten. Ist es noch sehr warm, muss Frühmorgens, Abends oder gar Nachts trainiert werden. Achten Sie dabei auf eine gute Beleuchtung, damit Sie sich und Ihre Hunde nicht unnötig in Gefahr bringen. Wählen Sie Anfangs eine leichte, ebene Strecke von 2 - 3 Kilometer. Diese Strecke steigern Sie in den ersten Wochen auf 5 - 6 Kilometer und verschiedener Umgebung (bergauf, bergab und gerade Strecken). Vergessen Sie dabei nicht zu bremsen. Auf keinen Fall dürfen die Huskys immer so schnell laufen wie sie wollen, es geht Anfangs nicht darum Schnelligkeit aufzubauen, sondern Kraft und Muskeln. Sehen wir uns zuerst die Trainingsstrecke näher an. Auf keinen Fall darf sie einen längeren Zeitraum über Beton oder Asphalt führen, kurze Strecken lassen sich heutzutage nicht vermeiden, wenn wir ehrlich sind. Versuchen Sie aber diese Teilabschnitte so kurz wie nur möglich zu halten. Der harte Boden führt zu Verletzungen an den Pfoten und auch Sehnen und Bänder werden auf Dauer in Mitleidenschaft gezogen. Eine gute Trainingsstrecke führt über Wald - oder Feldwege, bzw. nach Möglichkeit eine Mischung aus beiden. Die beste Trainingsmöglichkeit ist aber nach wie vor auf Schnee. In unseren Breitengraden ist dies jedoch leider nicht allzu oft möglich, so dass wir eine gute Alternative finden müssen. Sie sollten die Strecke vor dem ersten Training - und auch immer wieder ein Mal zwischendurch - alleine befahren, z.B. mit dem Rad um etwaige Hindernisse wie Glasscherben, Äste usw. bei Bedarf zu beseitigen und sich auch den Streckenverlauf einzuprägen. Probieren Sie auch nach Möglichkeit zwei Gespanne zeitgleich zu trainieren, oder mit einem anderen Musher zu trainieren , damit Sie gefahrlosen Überholen und Überholt werden trainieren können. Wir haben dies ehrlich gesagt Anfangs verabsäumt und so musste ich dies bei meinem zweiten Rennen am ersten Tag trainieren, und habe so statt dem dritten, den vierten Platz erhalten. Selbst Schuld, wie heißt es so schön? Den Fehler begeht immer der Mensch und nicht der Hund. Wie trainiert man nun das Überholen? Wird man überholt, verlangsamt man sein Team. Auf keinen Fall stehen bleiben, denn damit nehmen Sie die Hunde aus der Konzentration und sie beginnen sich vielleicht für das von hinten kommende Team zu interessieren. Einzige Ausnahme, wenn Sie wissen in ihrem Team beißt ein Hund auf andere Gespanne, macht es Wohl Sinn stehen zu bleiben und zu dem betreffenden Hund zu gehen. Allerdings sollte man sich überlegen, ob man dies nicht vorher so oft trainieren sollte bis das Problem behoben ist und man nicht auf Rennen andere Hunde in Gefahr bringt. Doch zurück zum Thema, Sie vermindern die Geschwindigkeit Ihres Teams, in dem Moment wenn der Leithund des anderen Teams auf Höhe Ihres Trainingswagen oder Schlitten ist. Achten darauf dass Sie zur Seite fahren und nicht mitten am Weg das nachfolgende, schnellere Team behindern. Lassen Sie das Gespann passieren und nehmen danach wieder Ihre ursprüngliche Geschwindigkeit auf. Überholen Sie selbst rufen Sie dem vorderen Gespann "Trail " zu - aber bitte nicht schon lange zuvor, wo noch nicht ein Mal feststeht ob Sie das Team einholen - und fahren Sie zügig an dem anderen Gespann vorbei. Dadurch dass der überholte Musher sein Team bremst, entsteht nur eine kurze Zeitspanne, an dem beide Teams miteinander konfrontiert werden und die Gefahr einer Verwicklung, Beißerei usw. ist minimal. Dies liegt im Interesse beider Musher und sollte für beide Seiten selbstverständlich sein. Wie oft sollten Sie nun trainieren? Wie schon erwähnt schadet zu wenig Training und dann hochqualifizierte Rennen zu fahren massivst den Hunden. Aber auch ein zu viel an Training kann den Hunden den Spaß verderben. Sie müssen nicht jeden Tag trainieren, dass ist auch nicht wirklich zu empfehlen. Die meisten guten Musher trainieren vier - bis fünfmal die Woche, davon ein Mal zwei Tage hintereinander um ein Rennwochenende zu simulieren. Wie verhalten Sie sich nach dem Training? Kommen Sie von einem Training zurück, so lassen Sie die Huskys nach Möglichkeit einige Zeit ruhig stehen. Loben Sie die Hunde ausreichend und beginnen ruhig auszuspannen. Der Leithund wird als Letzter ausgespannt und sollte bis dahin die Zentralleine straff halten. Ziehen Sie den Hunden ihr Geschirr aus und kontrollieren Sie dabei auch gleich die Pfoten. Lassen Sie die Hunde zumindest 10 Minuten am Stake Out verschnaufen und Wasser trinken, bevor Sie die Hunde verladen um wieder Nachhause zu fahren. Füttern dürfen Sie frühestens nach einer Stunde, auch wenn man Anfangs gerne dazu verleitet ist die Hunde zu "belohnen" weil sie ja so brav gelaufen sind. Ganz wichtig ist auch: Die Hunde müssen nach getaner Arbeit ihre Ruhe haben. Auf keinen Fall dürfen Sie die Hunde noch ein Mal einspannen, weil vielleicht ein Bekannter vorbeikommt und Sie diesen herumführen wollen, oder noch schlimmer weil Ihre Hunde bezahlte Touren laufen müssen (Auch das haben wir leider schon erlebt), oder jemand das Team fotografieren möchte. So schafft man es spielend aus guten Schlittenhunden, sehr schnell mittelmäßige Schlittenhunde zu machen, die Ihren Spaß an der Arbeit verlieren und nur mehr auf Sparflamme laufen. Benutzen Sie wieder Ihren Hundeverstand und versetzen Sie sich in Ihre Hunde. Würde es Ihnen nach einer anstrengenden Arbeit gefallen, wenn Sie wenige Stunden später dieselbe Arbeit wieder verrichten müssen, nur weil ihr Chef angeben möchte, oder eine Fotografin da hat? Würden Sie für Ihren Chef noch freudig arbeiten, wenn er dies öfters von Ihnen verlangt? Nein?!? Warum verlangen Sie es dann von Ihrem Hund? Sehen Sie, es ist ganz einfach dass Richtige für seine Hunde zu tun. Man muss nur seinen gesunden Menschenverstand walten lassen, gepaart mit einem instinktsicheren Hundeverstand, ist es ganz einfach richtig zu agieren. Fehlt Ihnen dies, lassen Sie bitte die Hände vom Schlittenundesport und suchen sich einen Sport mit leblosen Sportgeräten - z.B. Autorally, Radrennen usw. - da können Sie dann nicht so viel verderben. Ich weiß, es sind harte Worte, aber wenn Sie so wie wir Hunde gesehen haben, die vom Musher stets überfordert werden und er immer wieder versucht wird dies schönzureden und zu verschleiern, dann wissen Sie, manches Mal sind ein paar ehrliche Worte zum richtigen Zeitpunkt besser, als jahrelanges, oft stummes Leiden gequälter Hundeseelen. Zum Abschluss noch ein paar Dinge die uns beim Training und natürlich auch bei einem Rennen behindern können und ein paar Tips wie man dies umgehen kann. Manches Mal kommt es vor dass die Hunde - speziell bei Rennen - durch die Aufregung und Stress Durchfall bekommen. Der Lärm vieler Hunde, die Hektik, mancher Musher ist nervös usw., dies kann schon Mal zu Durchfall führen. Bei unseren Hunden hilft dann immer ein guter Knochen - dies setzt jedoch voraus dass Ihre Hunde Knochen gewöhnt sind, denn sonst kann dies schnell zum Gegenteil führen, nämlich zu knochenhartem Stuhl. Gerade beim Training passiert es immer wieder dass Ihnen ein freilaufender Hund begegnet. Manch einer versucht vielleicht die Kontaktaufnahme zu Ihrem Gespann und kommt dicht an Ihre Hunde ran. In diesem Fall bewährt es sich abzusteigen und zu seinen Hunden zu gehen bis der Besitzer des Hundes bei Ihnen angekommen ist. Hier bewährt es sich, wenn Sie Ihre Hunde bereits soweit erzogen haben, dass Sie nicht aggressiv auf andere Hunde reagieren. Hier müssen immer Sie der "Chef" sein, der den Weg vorbestimmt, sonst kann solch eine Begegnung mit schweren Verletzungen enden. Was tun Sie wen ein Hase oder Reh Ihren Weg kreuzt? Dagegen können Sie natürlich wenig tun, Sie trainieren nun ein Mal in der Natur und Wildtiere gehören zur Natur. Fahren Sie aber bitte nicht gedankenlos durch die Gegend, sondern seien Sie bemüht Wild vor Ihren Hunden zu sehen und die Hunde mit dementsprechenden Kommandos und etwas strengerer Stimmlage unter Kontrolle zu halten. Dasselbe gilt für Pferdebegegnugen, Schaf - oder Kuherden. Im Notfall halten Sie lieber an und gehen zu Ihren Leadern, wenn Sie sich nicht sicher sind, dass die Hunde z.B. zu einem Pferd mit Reiter rüberbeißen. Auch in der Natur - oder gerade dort - ist ein Mieteinander ein sehr wichtiger Aspekt. Nur wenn wir uns dementsprechend verhalten, werden wie mit unseren Schlittenhunde gerne gesehen. Halten sie sich dies immer vor Augen. Irgendwann wird sich Ihr Team auf dem Trail verwickeln und glauben Sie mir, dies passiert nicht nur ein Mal ;o). Sie können eine Verwicklung nicht immer verhindern, bewahren Sie Ruhe und sichern Sie Ihr Gefährt. Dann gehen Sie zu den Hunden und helfen in Ruhe. Verfallen Sie nicht in Nervosität - selbst bei einem Rennen - denn dies macht höchstens die Hunde nervös und kann zu noch mehr Verwicklung oder gar Beißereien führen. Müssen Sie einen Hund ausspannen und neu einspannen, lösen Sie nie zeitgleich die Neck - und Tugline, ein Hund ist schneller fort als Sie denken können, wenn etwas Aufregung besteht. Bewahren Sie also stets die Ruhe. Im Winter passiert es manches Ma,l dass die Hunde Schnee fressen, oder auch ohne Schnee versuchen aus Wasserpfützen zu trinken. Dies müssen Sie unbedingt verhindern! Abgesehen von der Infektionsgefahr, kann dies zu Verwicklungen führen. Geben Sie den Hunden vor dem Lauf noch etwas zu trinken, allerdings nur wenig, denn ein voller Bauch behindert mehr beim Laufen, als er nützt. Was tun wenn die Zugleine reißt, oder ein Geschirr kaputt geht. Grundsätzlich sollten Sie vor jedem Training und Rennen Ihre Ausrüstung genau auf Mängel überprüfen. Fahren Sie nicht mit geknoteten Leinen, oder zusammengeflickten Geschirren. Nehmen Sie nach Möglichkeit eine Ersatzneckline, ein - zwei Ersatzkarabiner, und eine Führleine für den Notfall mit sich. Die Führleine kann Ihnen gute Dienste leisten, um im Notfall eine Leine zu ersetzen, einen Hund kurz anzubinden, oder den Trainingswagen / Schlitten kurz zu befestigen oder zu reparieren (z.B.den Holm am Schlitten) In diesem Sinne, viel Spaß bei Ihrem Training, und vielleicht trifft man sich ja ein Mal am Trail. Good Mush! Zurück zu Sport mit dem Husky / Schlittenhundesport
Schlittenhundesport mit dem Siberian Husky