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Der Kopf des Teams, der Musher

Einführend möchte ich ein paar Worte zur Grundhaltung des Mushers verlieren und erst später auf einzelne Punkte eingehen. In den letzten Jahrzehnten haben wir leider viel zu oft erlebt, dass ein Musher seine Hunde leider nur als Sportgeräte nutzt und sich wundert warum seine Hunde bei der erstbesten Gelegenheit abhauen, oder sich die Nachbarn beschweren uvm. Die genannten Personen der nachfolgenden Geschichte sind natürlich frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen mit tatsächlichen Personen sind natürlich rein zufällig. Herr M. wohnt in einem kleinen Dörfchen mit seinen 10 Huskys. Diese hält er im Gartenbereich in unmittelbarer Nähe zu den Nachbarn. Seitdem gibt es immer wieder Ärger und der "arme" Herr M. versteht gar nicht warum? Tagsüber geht er brav arbeiten, seine Frau arbeitet nur Teilzeit und kümmert sich die restliche Zeit um die Hunde. Nun, wenn sie jedoch ihre Arbeitstage hat, dann ist sie zu müde morgens früher aufzustehen und die Hunde richtig zu versorgen. D. h. gerade im Winter haben die Hunde oft den ganzen Tag kein Wasser (wobei im Sommer ist der Durst wohl noch schlimmer) und auch die Gehege sind nicht immer wirklich richtig sauber (etwas was die Nachbarn verständlicherweise stört) und wenn ihr lieber Gatte nicht Zuhause ist findet sie den Weg zu den Hunden nur sehr selten (für Streicheleinheiten, Gerhorsamsübungen usw.) und die Hunde bleiben viel sich selbst überlassen, welches sich natürlich oft auch mit einem gewissen Lärmpegel bemerkbar macht. Die Zwinger sind notdürftig zusammengebaut und der Auslauf klein und selten benützt. Die Hunde sind gerade wenn es regnet voller Schmutz usw. Verständlich dass die Nachbarn sich aufregen, sagen Sie? Nun, Herr M. sieht dies nicht so. Er fühlt sich als Opfer! Die Fütterung wird dann gemacht wenn Herr M. am Wochenende Zeit hat, oder unter der Woche seine Frau Abends Zeit findet, was natürlich die Nachbarn wiederum sehr freut wenn sie ihren wohlverdienten Feierabend genießen möchten, denn natürlich freuen sich die Huskys auf ihr Futter und beginnen zu bellen und heulen, wenn sie das hantieren mit den Futterschüsseln hören. Die Gehege werden wie schon erwähnt, notdürftig repariert und bieten kein schönes Ortsbild, die Kothaufen tragen zur Geruchsbelästigung bei usw. Manche Hunde mögen sich nicht - was durchaus normal sein kann - und beflegeln sich gegenseitig, weil sie Zwinger an Zwinger leben, dies ist wiederum mit Lärm verbunden. Oft ist Frau M. nicht zuhause und wenn, dann hört sie laut eigenen Angaben die Hunde leider nicht. Die Nachbarn jedoch schon! Herr M. trainiert fleißig am Wochenende, denn unter der Woche hat er ja keine Zeit. Die Hunde sind natürlich immer außer sich vor Freude, wenn er mit den Geschirren zu den Zwingern kommt. Denn ansonsten gibt es ja nicht viel Bewegung und Aufregung in ihrem Leben. In Ruhe spannt er entweder die Hunde ein, lässt sich dabei auch ausreichend Zeit oder verlädt die Hunde, den Trainingswagen usw. und bis er abfährt vergehen oft 20 - 30 Minuten voller Lärm. Gesang in den Ohren von Herrn M., Lärm in den Ohren der Nachbarn, die sie wohl in Kauf nehmen würden, wenn ein gutes Verhältnis bestünde und Herr und Frau M. sonst ausreichend auf ihre Hunde achten würden. Aber so ist es ein weiteres Tröpfchen, dass letztendlich das Fass zum überlaufen bringt. Am Wochenende schlafen Herr und Frau M. auch gerne lange aus und bis es zum Training, Fütterung, Reinigung usw. kommt, ist es oft bereits Nachmittag. Das stört doch sicher die Nachbarn nicht, oder? Steter Lärm am Sonntag Nachmittag, ist doch so richtig erholsam, oder? Natürlich ist Herr M. erbost über die Spaziergänger, oft noch mit Hunden, die ihm das Training verleiden! Wenn diese jedoch ihn und sein Gespann bewundern, dann sind es natürlich tolle Menschen, aber wehe sie wagen es ihn nicht zu bewundern! Anfangs sind die Hunde wirklich schnell und wenn der eine oder andere Spaziergänger zur Seite springen muss, ist dass doch nicht so schlimm, oder? Dass er die Hunde nur am Wochenende trainiert und viel zu hohe Leistungen erwartet, aber unter der Woche leben sie vor sich hin, ist doch auch nicht schlimm, oder? Dass sich die Nachbarn aufregen kann er gar nicht verstehen ..... die Hunde haben es ja sooo gut und er und seine Frau lieben die Hunde doch so sehr. Warum nur sehen die Menschen in seinem direkten Umfeld dies nicht? Die Menschen die ihn nur hie und da zum Training, Rennen usw. treffen glauben doch auch, dass er ein ganz toller Musher und Hundeliebhaber ist. Er ist eindeutig das unverstandene Opfer und die Menschen in seinem Umfeld sind alle nur neidisch und böse Menschen! Gar nicht weit von ihm entfernt wohnt Herr Z. mit seinen Huskys. Er hat weit mehr Huskys und trotzdem hat er solche Probleme nicht, die Leute bei ihm sind auch viel netter! Herr M. würde gerne dort wohnen, aber er hat ja so viel Pech, bei ihm leben lauter unfreundlich Menschen. Wie ungerecht ist doch die Welt. Herr Z. hält seine Hunde auch draußen im Garten. Er hat auch so manche Hunde die sich nicht vertragen, die hat er jedoch weit genug voneinander entfernt untergebracht, so dass sie sich nicht ständig beflegeln. Er wässert seine Hunde mindestens zwei Mal am Tag, bei Bedarf sogar noch öfters. Die Hunde werden täglich mit Auslauf, Spiel und Spaß ausgelastet. Gefüttert wird zu einem Zeitpunkt wo es die Nachbarn nicht stört. Somit sind die Hunde, auch wenn nicht trainiert wird, vollkommen ausgelastet, leiden keinen Durst usw. Um 20.00 Uhr ist Nachtruhe und dies hat er den Hunden auch fürsorglich beigebracht. Herr Z. hat wirklich nette Nachbarn, die lädt er aber auch regelmäßig zu sich ein und es wird miteinander gegrillt uvm. Er sorgt sich also um ein nettes Miteinander! Die Utensilien wie Trainingswagen usw. werden schon vor dem Training richtig untergebracht und die Hunde sind in wenigen Minuten - ohne übermäßigen Lärm - verladen. Herr Z. hat derzeit noch nicht die Möglichkeit ausreichend für große Distanzen zu trainieren (zu wenig Hunde im passenden Alter) also trainiert er seine Hunde angepasst ohne sie zu überfordern und somit Spätfolgen herausfordern. Unter der Woche und am Wochenende, je nachdem wie es für die Umwelt und die Hunde auch passend ist. Also nicht am Sonntag wenn bei strahlendem Sonnenschein alle Sonntagsausflügler am Nachmittag unterwegs sind mit freilaufenden Hunden, sondern z.B. am frühen Morgen, oder am späten Abend wo die Trainingsstrecke nahezu menschenleer ist. Begegnet ihm doch ein Mal ein Spaziergänger bremst er ab, grüßt freundlich und fährt langsam weiter. Läuft ein Hund frei herum steigt er ab, geht nach vorne zu seinen Leithunden und wartet bis der Besitzer seinen Hund an die Leine genommen hat. Kommt er dann zurück zum Stake Out und es finden sich Besucher ein, beantwortet er ruhig und besonnen deren Fragen. Die Hunde sind ruhig und gelassen nach ihrer Arbeit und alles läuft in Ruhe ab. Irgendwie hat Herr Z. immer Glück die richtigen Leute zu treffen! Herr M. ist dies nie vergönnt, und erst seine Nachbarn und andere Menschen die ihm alle Böses wollen! Die Welt ist doch ungerecht! Oder sollte sich Herr M. etwa einen Spiegel vorhalten, ob er dann erkennen würde? Wohl eher nicht, denn es ist einfacher die Schuld auf Andere zu schieben. Es bleibt nur den Hunden und den Nachbarn zu wünschen, dass Familie M. doch noch aufwacht und sich nicht weiter als Opfer sieht, sondern endlich erkennt dass Hundehaltung eine große Verantwortung bedeutet und man auf Mitmenschen auch Rücksicht nehmen sollte. Anhand dieser kleinen Geschichte sehen Sie wie wichtig der Musher im Team ist, in fast jeder Lebenslage. Die Hunde können sich nicht selbst wässern, füttern, die Zwinger säubern usw. Die Verantwortung hat immer der Musher. Und ist er sich dessen bewusst, klappt es auch mit dem Nachbarn ;o) Gehen wir nun zum nächsten Thema "Lerntheorie für Musher" über: Der Musher ist also der Kopf des Team's, er trägt die Verantwortung. Er wählt die Hunde aus, stellt das Team zusammen, entscheidet über die Fütterungstechnik und das Training. Er ist für das Wohl seiner Hunde verantwortlich, darf sie nicht unnötig überfordern oder unzureichend ernähren usw. Hunde sind Lebewesen mit einer Seele und verschiedenen Bedürfnissen, die erfüllt werden müssen. Leider glauben viele Musher sie hätten den einzigen, richtigen Weg gefunden und überfordern ihre Hunde gnadenlos unter dem Deckmantel wie sehr sie nicht ihre Hunde lieben. Wer seine Hunde liebt betreut sie täglich korrekt, trainiert ausreichend - den Leistungen die er später von den Hunden z.B. auf Rennen verlangt - und nicht nur am Wochenende und belastet seine Hunde nur dem Trainingsstand entsprechend. Er wird darauf achten dass seine Zuggeschirre für die Hunde passen, seine Zentralleine nicht zusammengeflickt ist usw. Er ist sich bewusst, dass ein gutes Equipment das A und O im Schlittenhundesport ist und zur Sicherheit und dem Wohlbefinden seiner Huskys beiträgt. Kann er sich dies nicht leisten und muss sich ständig irgendwo etwas ausborgen, oder billig Altes - mit oft bereits dementsprechenden Qualitätsmängel - kaufen, kann er seine Hunde nicht ausreichend füttern - dazu zählt auch hochwertiges Energyfutter, Fleisch, Öle und andere Zusätze in der Trainingssaison - sollte er überlegen ob Schlittenhundesport der richtige Sport für ihn ist. Joggen ist in so einem Fall billiger und man schadet keinem Lebewesen. Es ist oft sehr bedenklich wenn man einigen Newcomern zuhört, die sich so darstellen als ob sie alles wüssten und sich dabei selbst fleißig belügen. Leidtragend sind wie so oft die Hunde. Bis der Musher sein Fehlverhalten erkennt sind die Hunde oft zu verbraucht, zu demotiviert um sich auf die richtige Technik einzustellen. Hunde machen nie Fehler. Den Fehler macht alleine der Musher, meist aus falschem Ehrgeiz und um sein Ego zu befriedigen, wenn es im alltäglichen Leben nicht zu Erfolgen reicht. Wobei absolut nichts dagegen spricht im Schlittenhundesport Erfolge zu haben, im Gegenteil. Aber dann bitte immer im Einklang mit dem Wohl der Hunde! Viele Musher schaffen dies auch hervorragend und sind mit ihren Hunden ein wirkliches Team, eine Einheit. Aber leider gibt es auch den anderen Typus, bitte entscheiden Sie sich von Anfang an mit Ihren Huskys für den richtigen Weg! Wie in allen anderen Sportarten muss sich der Musher Ziele setzen. Diese Ziele sollten realistisch sein und auch erreichbar. Wenn man wenig Zeit hat, macht es wenig Sinn ein Team auf lange Strecken zu trainieren und sie stetig zu überfordern. So wird man nicht mit seinem Team viele Jahre gemeinsam erleben. Dies ist der richtige Weg wenn man vorhat schnell die Hunde auszutauschen, weil sie gesundheitlich immer mehr abbauen werden. Bei wenig Trainingsmöglichkeiten, wird der vernünftige Musher zurst einige Jährchen Sprint fahren und seine Hunde dementsprechend trainieren, bis er vielleicht später mehr Zeit aufbringen kann. Hat er ausreichend Zeit wird er seine Trainingsintervalle so planen dass die Hunde ausreichend für weitere Strecken trainiert werden. Dazu muss er jedoch vier bis fünfmal die Woche einige Stunden einrechnen. Auch der Fütterung muss ein hoher Stellenwert zugerechnet werden. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Hunde im Trainingszeitraum mit Hochleistungsfutter gefüttert werden das mit Fleisch, Ölen usw. ergänzt wird. Das normale Hundefutter das man vielleicht das ganze Jahr füttert und womöglich noch mit Billigfutter streckt - reicht da wahrlich nicht. Schlittenhundesport ist kein billiger Sport und wer es sich nicht leisten kann und beim Futter und Equipment sparen muss, sollte besser die Finger - wie bereits erwähnt - davon lassen aus Liebe zu den Hunden. Der Musher benötigt außerdem nicht nur Menschenverstand um den Hunden nicht zu schaden, sondern vor allem auch Hundeverstand. Was bedeutet dies und wie erlernt man dies? Das ist nicht einfach und vor allem darf der Musher seinen Ehrgeiz nicht in den Vordergrund schieben, denn er muss lernen zu denken wie ein Husky, zu fühlen und zu empfinden wie sein Hund. Diese Fähigkeit ist jedoch nicht wirklich erlernbar . Manches Mal ist sie versteckt, aber da. Aber jemand der keinen Hundeverstand hat, kann diesen auch nicht erlernen. Ein Musher mit Hundeverstand wird nie seine Hunde überfordern, er wird immer zum Wohle seiner Hunde agieren, wird jede Veränderung wahrnehmen usw. Ein Musher ohne Hundeverstand interpretiert in seinen Hund hinein was er gerne sehen möchte. Z.b. ist der kranke Hund am Stake Out dann plötzlich übergehorsam und so brav weil man mit ihm geübt hat. In Wahrheit fühlt sich der Hund jedoch einfach nur schlecht und benötigt dringend einen Tierarzt. Sie sehen den Unterschied, den ich meine? Ein guter Hundepsychologe ist eine selbstbewusste, selbstsichere und reife Persönlichkeit. Sie ruhen in sich selbst und brauchen keine Bestätigung von außen. Diese Personen können sich gut in den Hund einfühlen, weil sie ohne Angst, sich selbst zu verlieren in ein anderes Wesen hineindenken können. Sie lassen sich auch von ihren Huskys leiten und sind bereit von ihnen zu lernen. Diese Personen können Eins mit ihrem Team werden. Der andere Typ Musher sind Menschen die nach außen hin vorgeben alles zu wissen, alles zu können und in Wahrheit unsichere Persönlichkeiten sind, dies jedoch um jeden Preis überspielen müssen. Sie führen ein Leben hinter einer Maske, spielen ihrer Umwelt oft etwas vor ,was nicht der Realität entspricht und klammern sich an ihre Scheinwelt. Sie drehen sich ständig im Kreis um ja nicht an ihre Schwächen und Unzulänglichkeit erinnert zu werden. Diese Menschen sind genau genommen richtige Egoisten. Sie leben in ihrer Scheinwelt und es ist ihnen in Wahrheit ganz egal ob sie ihren Hunden schaden oder nicht. Es geht nur um ihr Ego. Dieser Typ Mensch wird sich nie wirklich in seine Hunde hinein versetzen können. Er sieht und findet im Lebewesen Hund nur dass, was er für die Erfüllung seiner Scheinwelt und der Täuschung seiner Mitmenschen braucht. Diese Musher erkennt man daran, dass sie vorgeben lernen zu wollen, aber in Wahrheit nichts lernen und immer wieder die gleichen Fehler machen. Natürlich wird versucht der Umwelt etwas anderes vor zuspielen. Da wird auf Facebook, Twitter und Co Dankesagungen ausgesprochen. Da wird erzählt man hätte gelernt von wirklich guten Musher usw. Wenn man diesen Personen aber näher kommt, durchschaut man sie oft sehr schnell. Es wird noch immer unzureichend gefüttert für die Leistung die man den Hunden abverlangt, die Hunde unter der Woche teilweise massivst vernachlässigt, am Equiment gespart, der Tierarzt nicht bezahlt und damit die Hunde oft unzureichend tieärztlich versorgt uvm. Was also hat diese Person von dem guten Musher gelernt? Oder hat er nur nicht richtig hingesehen? Es trifft das alte Sprichwort zu: " Mehr Schein als Sein!" und das zu Lasten der Hunde! Seien Sie sich also immer der Verantwortung als Kopf des Teams bewusst und werden Sie ein guter Musher. Good Mush! Zurück zu Sport mit dem Husky / Schlittenhundesport
Schlittenhundesport mit dem Siberian Husky